Die Elektrifizierung lässt die Grenzen der zwei historisch getrennten Industriezweige Energie und Verkehr verschwimmen. Gleichzeitig gibt uns der Übergang zur elektrischen Mobilität die Möglichkeit, das Mobilitätssystem zu überdenken und weltweit nachhaltig neu zu gestalten.
So ging zum Beispiel die Einführung der elektrischen Busflotte in Santiago de Chile auf den Wunsch der Stadt zurück, ihr gesamtes Verkehrssystem effizienter zu machen und die Servicequalität und Zugänglichkeit für alle Bevölkerungsschichten zu verbessern.
Ein anderer Aspekt trifft auf Indien zu: In dem Land werden monatlich etwa 11.000 neue Elektrorikschas gekauft. Und das nicht, weil die indische Regierung spezielle Nachhaltigkeitsziele vorgibt, sondern weil elektrische Rikschas günstiger im Betrieb sind, so dass Fahrer und Betreiber mehr Geld verdienen können.
In China sieht es dagegen ganz anders aus. Hier hat der Staat verordnet, dass bis Ende 2020 nur noch Elektrobusse fahren sollen. Dadurch fahren heute 98 % der Elektrobusse weltweit in China. Waren noch Ende 2018 nur ca. 350.000 Elektrobusse in der Republik im Einsatz, wird erwartet, dass diese Zahl bis 2025 auf etwa 1,3 Mio. steigt. Auf Industrieseite hat sich Volkswagen eine der ambitioniertesten E-Offensiven gegeben. So will der Autobauer bis 2029 bis zu 75 reine E-Modelle auf den Markt bringen und im Jahr 2025 schon weltweit mehr als eine Millionen Autos pro Jahr verkaufen. Eine enorme Dynamik.