Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften wollen, müssen auch die Energie- und Materialverbräuche bei ihren Zulieferern im Blick haben. Der Einsatz von Rezyklaten kann eine Lieferkette nachhaltiger gestalten oder auch neue Geschäftsmodelle für Dienstleistungen.
Viele Faktoren beeinflussen Kaufentscheidungen: Preis, Bequemlichkeit und Bewertungen des Produkts oder der Dienstleistung auf Online-Plattformen sind Beispiele hierfür. In den letzten Jahren haben sich diese aber verschoben und Nachhaltigkeit wird zu einem entscheidenderen Faktor.
Eine Ende 2019 durchgeführte Studie des New York University Center for Sustainable Business zu nachhaltigem Einkaufsverhalten und der Empfänglichkeit der Konsumenten fur nachhaltige Marketingbotschaften ergab zudem, dass Kunden in vielen I.kindern bereit sind, für nachhaltig hergestellte Produkte mehr zu bezahlen. Sie hat auch gezeigt, dass die Nutzung umweltfreundlicherer Produkte Menschen glücklicher macht und die Freude an der Erfahrung mit dem Produkt erhöht. Heute sind damit auch sichere und umweltverträglichere Waren wichtige Faktoren für den Verbraucher.
Dieser sich auch in der Studie „Eine Frage der Haltung" der Münchener Internet-Plattform Utopia ankündigende Wandel im Verbraucherverhalten, geplante gesetzliche Richtlinien der EU zur nachhaltigen Produktion und die zunehmende Berichterstattung der Medien haben dazu geführt, dass Unternehmen überdenken, w'ie sie ihre Produkte und Dienstleistungen entwickeln, gestalten, produzieren und vermarkten können.
Klima- und Umweltfreundlichkeit werden in fast allen Branchen zu einem Kernbestandteil. Kein Wunder also, dass viele bekannte Marken 2020 ihre Pläne fur die eigene Klimaneutralität bekannt gegeben haben. Zum Beispiel haben sich Microsoft und Adidas das Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu sein, der Stuttgarter Konzern Bosch möchte dies schon dieses Jahr erreichen. Das Logistikunternehmen DHL will bis 2025 seine CO2.-Effizienz um 50 % verbessern und der Joghurthersteller Danone will, dass bis 2025 alle seine Verpackungen vollständig recycelbar sind.
Doch Klimaneutralität ist eine enorme Herausforderung. Denn es müssen neben Emissionen etwa durch das Verbrennen in eigenen Anlagen auch Emissionen durch den eigenen Stromverbrauch sowie die indirekten Emissionen durch Geschäftsreisen, das Abfallmanagement, den Vertrieb und Dritte berücksichtigt werden. Nicht nur das: Letztlich muss die gesamte Lieferkette berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass ein Produkt klimafreundlich ist. Dabei soll idealerweise die Qualität erhalten bleiben, um die Erwartungen der Kunden weiterhin zu erfüllen.