Jede Generation hat ihren eigenen Technologiesprung erlebt – von der ersten Glühbirne über das erste Auto bis hin zur ersten Mondlandung. Heute geht es darum, bestehende Technologien zu perfektionieren und optimieren und gleichzeitig neue Entdeckungen zu machen, die Unternehmen, Verbrauchern und der Umwelt gleichermaßen nutzen. Wir möchten Ihnen einige neue Branchentrends und Innovationen im Bereich Energie und Nachhaltigkeit vorstellen, die uns faszinieren.
1. Künstliche Intelligenz für mehr Nachhaltigkeit.
Daten können uns dabei helfen, den Zustand unseres Planeten zu erfassen, einschließlich Luft-, Wasser- und Bodenqualität sowie Artenvielfalt. Auch Unternehmen können mithilfe von Daten den ‚energetischen Gesundheitszustand‘ ihrer physischen Anlagen erkennen. Es braucht jedoch Technologien, die uns helfen, die immensen Datenmengen zu interpretieren und in handlungsrelevante Erkenntnisse zu übertragen. Hier kommt Künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel. Anlässlich des Jahrestreffens des Weltwirtschaftsforums im Januar analysierte PwC die Chancen und Risiken KI-basierter Lösungen in ihrem Forum-PwC-Bericht und ermittelte die folgenden wegweisenden KI-Anwendungen: autonome emissionsarme Fahrzeuge dank Routenoptimierung und umweltfreundlicher Fahralgorithmen, bessere dezentrale Energienetze, intelligente Landwirtschaft zur Erhöhung der Ressourceneffizienz und Senkung des Verbrauchs von Wasser, Düngemitteln und Pestiziden, Wetter- und Klimaprognosen der nächsten Generation und sogar KI-basierte intelligente Stadtplanung. Zu den Risiken, die beim Übergang in eine KI-optimierte Welt zu berücksichtigen sind, zählen unzureichende Entscheidungsprozesse, Voreingenommenheit, mangelnde Transparenz und natürlich der Verlust von Arbeitsplätzen.
2. Wasserstoff.
Wasserstoff hat das Potenzial, zu unserem saubersten und am besten verfügbaren Energieträger zu werden. Derzeit sind die Gewinnung und Lagerung jedoch derart kompliziert und kostspielig, dass Wasserstoff hinter anderen erneuerbaren Technologien wie Wind- und Solarenergie zurücktreten musste. Technologische Fortschritte haben diesen Energieträger jedoch wieder ins Gespräch gebracht. So veröffentlichte Isabelle Kocher, ehemalige CEO von ENGIE, kürzlich einen Artikel zu Wasserstoff als fehlendes Bindeglied in einer zu 100 Prozent regenerativen Welt. ENGIE nahm vor kurzem die größte wasserstoffgetriebene Nutzfahrzeugflotte in Frankreich in Betrieb und weihte eine alternative Multikraftstoff-Tankstelle für elektrische Wasserstoff-Hybrid-Fahrzeuge ein. HyTech Power mit Sitz in Redmond, Wash., und andere Start-ups nehmen eine Vorreiterrolle bei der Einführung von Wasserstofflösungen ein – als emissionsfreie Energiequelle, zur Umrüstung herkömmlicher Verbrennungsmotoren und für die stationäre Energiespeicherung.
3. 3D-Druck zur Abfallvermeidung.
Kann das Abfallmanagement digitalisiert werden? Auch wenn der 3D-Druck noch in den Kinderschuhen steckt, hat GreenBiz traditionellen Produktionsverfahren mit der additiven Fertigung verglichen. Im herkömmlichen Verfahren startet die Produktion mit einem Rohling, von dem Material entfernt wird, bis die gewünschte Form/das gewünschte Produkt erreicht ist (wobei das überschüssige Material als Abfall entsorgt wird). Bei der additiven Fertigung (kommerzielle Produktion mittels 3D-Druck) wird das ‚Produkt‘ Schicht für Schicht mit nahezu null Abfall ‚gedruckt‘. Auch die im 3D-Druck eingesetzten thermoplastischen Kunststoffe sind wesentlich nachhaltiger: Polyactid (PLA) beispielsweise ist ein zuckerbasiertes Polymer, das meist aus Mais hergestellt wird (z. B. für kompostierbares Geschirr und Besteck). Thermoplaste können zudem mehrfach eingeschmolzen und zur Herstellung neuer Produkte wiederverwendet werden.
4. Klimafreundliche Beleuchtung.
Dänische Forscher begannen vor kurzem an einem ungewöhnlichen Ort mit der Suche nach Lichtquellen: im Ozean. Forschungssubjekt sind biolumineszente Algen, die in der Blüte ein elektrisches blaues Licht ausstrahlen. Das Kopenhagener Unternehmen Allumen möchte die für das Algenwachstum verantwortlichen Gene für eine Straßenbeleuchtung nutzen, die allein mit CO2, Sonnenlicht und Wasser auskommt. Auch wenn dieses Konzept noch Utopie ist, handelt es sich doch um eine interessante Idee, das natürliche Sonnenlicht einzufangen und als erneuerbare Energiequelle zu nutzen.
5. Technologiebasierte nachhaltige Lieferketten.
Lieferketten bestimmten die Art und Weise, in der Waren auf dem Weg vom Produktions- zum Verkaufsort bewegt, verwaltet und überwacht werden. Viele Unternehmen, allen voran REI und Patagonia, die ihre Geschäftstätigkeit nachhaltig gestalten möchten, legen die eigenen Nachhaltigskeitsmaßstäbe auch an ihre Lieferanten an. Moderne Lieferketten arbeiten daher mit neuen Technologien, um Nachhaltigkeit und Transparenz zu gewährleisten. Ein kürzlich auf Information Age erschienener Artikel beleuchtet einige dieser Technologien, darunter Blockchain-Lösungen zur Waren- und Logistikverfolgung, vollständig autonome „LKW-Verbände“, die über intelligente Technologien gesteuert werden, und automatisierte Lager mit neuen Kompetenzschulungen für das Lagerpersonal.
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