Eine Gesellschaft ohne Fertigungsindustrie ist undenkbar, wandelt sie doch Rohstoffe in Fertigprodukte um und bedient mit ihren Erzeugnissen eine Vielzahl verschiedener Branchen weltweit. Um die Erwartungen der Gemeinschaft zu erfüllen, müssen Industrieunternehmen ihr herkömmliches lineares Fertigungsmodell, das auf „Entnehmen-Produzieren-Wegwerfen“ basiert, hinter sich lassen und in zirkuläre Prozesse investieren, die über die reine Produktion hinausgehen und die gesamte Lieferkette sowie die Beschaffung, Herstellung und Verteilung von Materialien einbeziehen. Um die Ressourcen zu managen und das Geschäftsmodell nachhaltiger zu gestalten, stehen Lösungen für ein nachhaltiges Ressourcenmanagement zur Verfügung.
Welche Herausforderungen muss die Fertigungsindustrie heute bewältigen?
Fertigungsbetriebe sind heute mit immer größeren Herausforderungen im Ressourcenmanagement konfrontiert. Mit ihrem hohen prozessinhärenten Energie- und Wasserverbrauch, Abfallaufkommen und CO2-Ausstoß müssen sie kontinuierlich Projekte zur Anlagenoptimierung entwickeln, priorisieren und umsetzen sowie gleichzeitig die Wirkung dieser Projekte auf das Geschäftsergebnis überwachen. Energie als einer der größten steuerbaren Ausgabenposten ist eine kritische Ressource, die zusammen mit den resultierenden CO2-Emissionen sorgfältig gemanagt werden muss. In bestimmten Untersegmenten der Fertigungsindustrie gibt es spezifische Abfall- und Materialvorschriften, die das Risiko von Prüfungen und Geldstrafen bei Verstößen mit sich bringen. Die Komplexität erhöht sich zusätzlich dadurch, dass die Fertigungsbetriebe entsprechend den Erwartungen der Gemeinschaft eine verantwortungsvolle Beschaffung, Produktion und Verteilung ihrer Güter gewährleisten müssen. Mit dem industriellen Wandel und der Anpassung an die moderne Zeit können Automatisierung und mit dem IoT verbundene Maschinen dabei helfen, präzise Daten und Analysen für einen nachhaltigeren Betrieb bereitzustellen.
Welche Trends in der Fertigungsindustrie unterstützen die Nachhaltigkeitstransformation?
Die Erwartungen an eine verantwortungsvolle Beschaffung, Produktion und Verteilung von Gütern steigen. Das Konzept der Kreislaufwirtschaft wird immer bekannter – verbunden mit Erwartungen an erneuerbare, verantwortungsvoll beschaffte Materialien. Die Hersteller stehen zunehmend unter Druck, diese gestiegenen Anforderungen zu erfüllen. Außerdem wird von den einzelnen Standorten eine Senkung des Energie- und Wasserverbrauchs erwartet, ohne dass sich hierdurch die Produktionskosten erhöhen. Die meisten Unternehmen beziehen sogar die Frachtkosten und das Management von Verteilzentren in ihre Emissionsberechnungen ein.
Einige Untersegmente der Fertigungsindustrie unterliegen zunehmend strengen Abfall- und Entsorgungsvorschriften. Den Herstellern drohen bei Verstößen in vielen Fällen hohe Geldstrafen. Außerdem können die lokalen Behörden auf Kosten des Herstellers einen Auditor bestellen, um den Abfallprozess zu optimieren, wenn das betreffende Unternehmen nicht selbst aktiv wird. Auch die Verpackung ist ein wichtiges Thema. Die Fertigungsindustrie ist bestrebt, das Verpackungsaufkommen grundsätzlich zu reduzieren und zu gewährleisten, dass alle Verpackungen recyclingfähig oder im Idealfall vollständig rücknahmefähig und wiederverwendbar sind.
Industrieunternehmen müssen diverse Emissionsnormen zur Wasser- und Luftqualität erfüllen. An einigen Standorten ist zudem eine CO2-Steuer zahlbar oder die Teilnahme an einem Emissionshandelssystem zur Kompensation der verursachten Emissionen vorgeschrieben. Alle Fertigungsunternehmen können ihre Ziele und Fortschritte an das CDP und die GRI berichten. Im Vereinigten Königreich bzw. der EU sind alle Fertigungsunternehmen verpflichtet, zu Energie- und Wasserverbrauch sowie Abfallvolumen zu berichten, Vor-Ort-Prüfungen durchzuführen und Emissionsberichte zu veröffentlichen. Da die EU bis 2050 CO2-neutral sein möchte, muss die Fertigungsindustrie Strategien zur Emissionssenkung erarbeiten.
Worüber sollte die Fertigungsindustrie nachdenken?
Einige der folgenden Maßnahmen können der Fertigungsindustrie dabei helfen, aktuellen Trends und externen Anforderungen gerecht zu werden sowie gleichzeitig Einsparungen und Ressourceneffizienz zu maximieren.
Aufbau einer Datenbasis. Nutzen Sie vor Ort verfügbare Ausrüstungs- und Gebäudesensoren und führen Sie diese Daten mit den Informationen aus Ihren Verbrauchsrechnungen zusammen, um ein vollständiges Bild Ihres Energie- und Wasserverbrauchs, Ihres Abfallvolumens und der verbundenen Kosten zu zeichnen. Auf der Grundlage dieser Daten kann die Führungsebene wirksame und realistische Ziele zur Senkung des Ressourcenverbrauchs definieren.
Ein Gleichgewicht zwischen Kosten, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit einrichten. Eine ganzheitliche Energiemanagement-Strategie für Strom, Gas und erneuerbare Energieträger einschließlich dezentrale Energiequellen garantiert einen geeigneten Mix mit einer zuverlässigen Energieversorgung bei gleichzeitiger Erfüllung der Erwartungen der Gemeinschaft.
Ein verantwortungsvolles Ressourcenmanagement demonstrieren. Setzen Sie Lösungen zur Minderung der Auswirkungen von Vertrieb und Verpackung um: Arbeiten Sie hierzu mit Lieferanten mit elektrifizierter Flotte zusammen und achten Sie auf eine minimale, recyclingfähige oder rücknahmefähige Verpackung.
Halten Sie alle geltenden Vorschriften ein. Ob Energie-, Wasser- oder Abfallmanagement, Verpackungsminimierung oder verantwortungsvolle Materialbeschaffung – über eine Berichterstattung an das CDP und die GRI haben Fertigungsunternehmen die Möglichkeit, gegenüber der Gemeinschaft Transparenz und Verantwortlichkeit zu demonstrieren.