Obwohl sich viele nationale Regierungen Ziele zur Umsetzung des Pariser Abkommens gesetzt haben, stammen die ehrgeizigsten Ziele von Städten, Ländern und Gemeinden. Diese lokalen Gebietskörperschaften kommen schon jetzt schneller voran und reduzieren den CO2-Ausstoß doppelt so schnell wie die G20-Staaten.
Städte haben die Entscheidungsgewalt über Flächennutzungsplanung, Gebäudeeffizienz, Transport, Abfallmanagement und Wasserversorgung. Sie sind in der Lage, eine nachhaltige Politik umzusetzen, die den Bedürfnissen ihrer Region gerecht wird. Obwohl immer mehr Städte ihre umfassenden Klimaverpflichtungen verschärfen, ist die Umsetzung massiver und komplexer Pläne eine Herausforderung.
Welche Herausforderungen und Trends haben Städte heute zu bewältigen?
Große und kleine Städte stehen vor einer ständigen Herausforderung, die sich aus ihrem schnellem Wachstum ergibt. Weltweit soll sich die Stadtbevölkerung bis 2030 verdoppeln. Dieses Wachstum treibt die Nachfrage nach Arbeitsplätzen, Transport und erschwinglichem Wohnraum sowie den Verbrauch von Energie, Wasser und Abfall in die Höhe. Wachstum ist auch kostspielig. Ganz gleich, ob es um veraltete Rohr- und Wassersysteme, emissionsintensive Anlagen für fossile Brennstoffe, Deponien an der Kapazitätsgrenze oder überholte Verkehrsinfrastrukturen geht – den Städten fehlt es nicht an Investitionsbedarf, insbesondere in die Stadtplanung und in Verkehrsnetze, die eine höhere Verdichtung bewältigen können und eine effizientere Nutzung der gemeinsamen Ressourcen ermöglichen. Die Städte müssen auch den physischen und sozioökonomischen Kosten des Klimawandels gewachsen sein: Überschwemmungen, Wassermangel, Energieengpässe, Lebensmittelknappheit und Luftqualität, um nur einige zu nennen.
Worüber sollten Städte nachdenken?
Einige der folgenden Maßnahmen können Städten dabei helfen, aktuellen Trends und externen Anforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig Projekte und Strategien umzusetzen, die den Bedürfnissen ihrer Bürger entgegenkommen.
Dekarbonisierung des Transports: Für einen einfachen und kostengünstigen Zugang zu klimafreundlichen öffentlichen Verkehrsmitteln sorgen und in die städtische Infrastruktur investieren, um neue Technologien wie elektrische oder autonome Fahrzeuge zu unterstützen.
Verschärfung der Bauvorschriften: Leistungsstarke Gebäudeanforderungen festlegen, die für Neubauten und bestehende Gebäude gelten, mit Anforderungen, die über die Energieeffizienz hinausgehen und auch Wasser und Abfall einbeziehen.
Ausbau des Zugangs zu Ökostrom: Die Nutzung und Verbreitung erneuerbarer Energien fördern, unter anderem durch Erleichterung der Errichtung lokaler Infrastrukturen oder des Zugangs zu Gemeinschaften. Einführung von Vorschriften: Politische Mechanismen wie Preissignale und Steuervergünstigungen fördern die Nutzung sauberer Technologien, ermutigen zu Innovationen und verlagern die Last der CO2-Emissionen zurück auf diejenigen, die sie reduzieren können.
Zielsetzung und Offenlegung des Fortschritts: Mithilfe etablierter Rahmenbedingungen und Benchmarking-Instrumente können Städte Ziele formulieren, Fortschritte verfolgen und ihre Leistung mit anderen Städten vergleichen, um Chancen zu ermitteln und Stakeholder einzubinden.
Koalitionsbildung: Lokale Behörden können eine starke Kommunikation rund um das Thema Nachhaltigkeit fördern. Ob es darum geht, das Bewusstsein zu stärken, erfolgreiche Initiativen zu fördern oder Investitionszentren zusammenzuführen – Koalitionen sind ein wichtiger Weg, wenn es darum geht, die Ausrichtung der Unternehmen auf Nachhaltigkeitsbemühungen zu fördern.